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Bericht zur Troarnfahrt zum 35-jährigen Jubiläum

15. 06. 2022
Himmlische Fahrt an Himmelfahrt
 

Man ist bei den Kontakten nimmer auf das eigene Spiegelbild beschränkt, selbst internationale Treffen sind wieder möglich. Diese Gelegenheit nutzte das Partnerschaftskomitee Rottendorf umgehend, um endlich wieder in großer Besetzung in die Normandie zu reisen. Zumal die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde sich zum 35. Mal jährt.

Himmelsfrüh an Christi Himmelfahrt startete man am Dorfplatz, noch etwas still und verschlafen. Mancher nutzte die Stunden bis zur ersten größeren Fahrtunterbrechung in Belgien, um noch ein wenig zu schlummern, andere bereiteten die Kehlköpfe auf die Herausforderungen des Wochenendes vor.

Abends um Sieben war dann endlich der Zielort erreicht und mit lautem Hallo – von französischer Seite „Allo“ – tauschte man die obligatorischen drei Küsschen aus. Natürlich wurde zur Begrüßung ein erfrischendes Getränk gereicht, in diesem Fall „Kir Breton“. Dieses geht auf Félix Kir zurück, der als Bürgermeister von Dijon den Blanc-Cassis zum offiziellen Getränk der Region erhob, um den Anbau der schwarzen Johannisbeeren zu stärken. Nimmt man zum Johannisbeerlikör (Crème de Cassis) nun statt des Weins Cidre, so wird er zum „Kir Breton“.

Am nächsten Tag stand Bayeux auf dem Programm; doch nicht der weltberühmte Teppich, sondern die überaus sehenswerte Kathedrale, einer der bedeutendsten Sakralbauten der Normandie. Es blieb auch Zeit zum Bummeln, Erkunden, Shoppen und selbstverständlich zum Essen. Am Meer mit Fisch.

Abends ganz praktische deutsch-französische Zusammenarbeit: Beide Bürgermeister stachen gemeinsam das mitgebrachte Fass Bier an. Die Gaumen wurden außerdem mit Galettes und Crêpes erfreut. Die Ohren vom Gesang von Stéfanie Legeley-Barré, die bekannte und beliebte Chansons darbot. Allem voran ihren absoluten Renner „Non, je ne regrette rien“ von Edith Piaf.

Die fränkischen Landratten wünschen sich immer einen Besuch am Meer – und der wird ihnen regelmäßig auch geboten. Dort durfte man sich wahlweise mit den Gastgeberfamilien vereinzeln, die Märkte besuchen, deren Angebot natürlich ein anderes ist. Allein schon die Auswahl an Fischen!

Es gab auch einen offiziellen Teil mit Neuunterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch die Bürgermeister und die Vorsitzenden der Delegationen. In diesem Rahmen wurden die Gewinner des Malwettbewerbs prämiert und die Gastgeschenke überreicht. Aus Rottendorf hatte man neben einer Luftaufnahme, die alle Gastgeber auch nochmal auf Bechern erhielten, einen Sack mit fränkischen Spezialitäten mitgebracht. Die Troarner revanchierten sich mit Glasbechern, auf denen die Wappen eingraviert waren, und einem normannischen Monopoly.

Man feierte bis tief in die Nacht das endlich mögliche Wiedersehen. Für die Zukunft gibt es allerlei Ideen und Pläne, die hoffentlich dann keine Pandemieopfer werden. Man will näher zusammenrücken und sich dazu öfter treffen. Beispielsweise könnte eine Delegation zum Hobbykünstlermarkt im November anreisen. Oder der normannische Chor, der sehr professionell „Freude schöner Götterfunken“ vorgetragen hatte, könnte mit dem Projektchor der Musikschule gemeinsam auftreten. Auch der Schüleraustausch ließe sich intensivieren, vielleicht als Zeltlager oder mittels Jugendherbergsaufenthalt. Allerlei Möglichkeiten böten sich noch dazu im Sportsektor.

Der Abschied fiel eindeutig schwer. So eine Fahrt ist zwar immer sehr anstrengend, aber eben auch jedes Mal äußerst befruchtend. Viele Küsse wurden auf Wangen gehaucht, die Freude über den Gegenbesuch nächstes Jahr an Himmelfahrt bekräftigt und schließlich fuhr der Bus tatsächlich los. Nach einem Stopp in Paris, den sich jeder selbst gestalten durfte, erreichte man in den frühen Morgenstunden die Heimat. Müde, aber glücklich.