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FRANZÖSISCHKURSE

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Anfängerkurs
Montags von 19 Uhr – 20 Uhr in der EN-Halle Raum 3,
Schnuppern ist möglich - Lernen ohne Leistungsdruck bei Frau Walther
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Konversationskurs
Montags von 20 Uhr – 21 Uhr in der EN-Halle Raum 3,
Schnuppern und Einsteigen ist jederzeit bei Fr. Walther möglich - Französische Sprachkenntnisse sind ausreichend
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Ansprechpartner: Sabine Reischke
Info über: oder 0 93 02 / 90 90 - 23


 

Charles Aznavour in Rottendorf

Fast hatte man das Gefühl, er sei tatsächlich gekommen, der große Charles Aznavour. Sein Konterfei leuchtete freundlich von der Wand des Konzertsaals der Sing- und Musikschule in Rottendorf. Dazu erschallte seine Stimme und er erzählte aus seinem bewegten Leben. Wer kein Französisch konnte, wurde nicht im Regen stehen gelassen, denn es flimmerten Untertitel über die Leinwand.

Diese hochinteressante und innovative Show genossen viele, der Saal war restlos ausverkauft! Die Helfer des Partnerschaftskomitees Rottendorf mussten auf Notsitze ausweichen. Dabei waren sie es, die das Konzert veranstalteten – mit finanzieller Förderung durch den Bezirk Unterfranken. Fast möchte man sagen: wie immer im Winter. Die rührige Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Ariane Ahrens-Rützel, sorgt dafür, dass es nie langweilig wird und findet immer wieder abwechslungsreiche Interpreten französischer Chansons.

Diesmal stand Stephan Hippe aus Hamburg auf der Bühne. Während über seinem Kopf die Größen des Chansons als Photographien erschienen und im Hintergrund ihre Lieder ertönten, erzählte er spannende Anekdoten oder sang mit. Teils auf Deutsch, teils auf Französisch. Diese multimediale Aufführung war ein Novum und begeisterte das Publikum. Zumal auf diese Art und Weise nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen erfreut wurden.

So opulent seine Begleitshow war, so bescheiden trat der Künstler selber auf. Er zollte den Berühmtheiten immer wieder sichtbar Respekt, blickte zu ihnen, von denen er den einen oder anderen persönlich kennengelernt hat, auf. Wenn auch nur zu ihren Bildern, man spürte doch die große Achtung vor ihrer Musik und ihrem Charisma. Irgendwie ansteckend.

Der Wein und das Wasser, den die Ehrenamtlichen des Komitees anboten, stammten natürlich aus Franken. Gern wurde davon Gebrauch gemacht, während man sich mit den Bekannten unterhielt, die man zahlreich im Foyer treffen konnte. Es tut gut zu sehen, wie die Kultur wieder auflebt! Heute wissen wir, dass wir sie dringend brauchen, auch sie stellt eine Art Grundbedürfnis dar!

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Himmlische Fahrt an Himmelfahrt

Man ist bei den Kontakten nimmer auf das eigene Spiegelbild beschränkt, selbst internationale Treffen sind wieder möglich. Diese Gelegenheit nutzte das Partnerschaftskomitee Rottendorf umgehend, um endlich wieder in großer Besetzung in die Normandie zu reisen. Zumal die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde sich zum 35. Mal jährt.

Himmelsfrüh an Christi Himmelfahrt startete man am Dorfplatz, noch etwas still und verschlafen. Mancher nutzte die Stunden bis zur ersten größeren Fahrtunterbrechung in Belgien, um noch ein wenig zu schlummern, andere bereiteten die Kehlköpfe auf die Herausforderungen des Wochenendes vor.

Abends um sieben war dann endlich der Zielort erreicht und mit lautem Hallo – von französischer Seite „Allo“ – tauschte man die obligatorischen drei Küsschen aus. Natürlich wurde zur Begrüßung ein erfrischendes Getränk gereicht, in diesem Fall „Kir Breton“. Dieses geht auf Félix Kir zurück, der als Bürgermeister von Dijon den Blanc-Cassis zum offiziellen Getränk der Region erhob, um den Anbau der schwarzen Johannisbeeren zu stärken. Nimmt man zum Johannisbeerlikör (Crème de Cassis) nun statt des Weins Cidre, so wird er zum „Kir Breton“.

Am nächsten Tag kam man wieder zusammen, um einen Ausflug zu unternehmen. Diesmal stand Bayeux auf dem Programm, doch nicht der weltberühmte Teppich, sondern die überaus sehenswerte Kathedrale, einer der bedeutendsten Sakralbauten der Normandie. Es blieb auch Zeit zum Bummeln, Erkunden, Shoppen und selbstverständlich zum Essen. Am Meer mit Fisch. Leider gehören Fische zur großen Überraschung einiger Franken nicht auf vegetarische Speisepläne, aber in Frankreich ist man großartig im Improvisieren, so musste niemand darben.

Abends ganz praktische deutsch-französische Zusammenarbeit: Beide Bürgermeister stachen gemeinsam das mitgebrachte Fass Bier an. Die Gaumen wurden außerdem mit Galettes und Crêpes verwöhnt.

Die fränkischen Landratten wünschen sich immer einen Besuch am Meer – und der wird ihnen regelmäßig auch geboten. Dort durfte man sich wahlweise mit den Gastgeberfamilien vereinzeln, die Märkte besuchen, deren Angebot natürlich ein anderes ist. Allein schon die Auswahl an Fischen! Man hat immer Verleihnix im Kopf, wenn man durch die Stände schlendert. Und einen ungewohnten Duft in der Nase.

Es gab auch einen offiziellen Teil mit Neuunterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch die Bürgermeister und die Vorsitzenden der Delegationen. In diesem Rahmen wurden die Gewinner des Malwettbewerbs prämiert und die Gastgeschenke überreicht. Aus Rottendorf hatte man neben einer Luftaufnahme, die alle Gastgeber auch nochmal auf Bechern erhielten, einen Sack mit fränkischen Spezialitäten mitgebracht. Die Troarner revanchierten sich mit Glasbechern, auf denen die Wappen eingraviert waren, und einem normannischen Monopoly.

Das wurde gebührend gefeiert, wenn auch ein bisschen zeitverzögert, weil es zwischen Caterer und Organisatorin eine kleine Panne gab. Pas un problème! Hat nämlich trotzdem exzellent geschmeckt. Man überbrückte mit der Diashow zu den gemeinsamen Treffen. Die Ohren wurden vom Gesang von Stéfanie Legeley-Barré erfreut, die bekannte und beliebte Chansons darbot. Allem voran ihren absoluten Renner „Non, je ne regrette rien“ von Edith Piaf. Mit vielen Ahs und Ohs begrüßt wurde die Torte mit Feuerwerk. Zum Tanzen blieb auch noch genügend Zeit. Und so feierte man bis tief in die Nacht das endlich mögliche Wiedersehen.  

Für die Zukunft gibt es allerlei Ideen und Pläne, die hoffentlich dann keine Pandemieopfer werden. Man will näher zusammenrücken und sich dazu öfter treffen. Beispielsweise könnte eine Delegation zum Hobbykünstlermarkt im November anreisen. Oder der normannische Chor, der sehr professionell „Freude schöner Götterfunken“ vorgetragen hatte, könnte mit dem Projektchor der Musikschule gemeinsam auftreten. Auch der Schüleraustausch ließe sich intensivieren, vielleicht als Zeltlager oder mittels Jugendherbergsaufenthalt. Allerlei Möglichkeiten böten sich noch dazu im Sportsektor.

Der Abschied fiel eindeutig schwer. So eine Fahrt ist zwar immer sehr anstrengend, aber eben auch jedesmal äußerst befruchtend. Viele Küsse wurden auf Wangen gehaucht, die Freude über den Gegenbesuch nächstes Jahr an Himmelfahrt bekräftigt und schließlich fuhr der Bus tatsächlich los. Nach einem Stopp in Paris, den sich jeder selbst gestalten durfte, erreichte man in den frühen Morgenstunden die Heimat. Müde, aber glücklich.

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Manchmal ist Frankreich weit weg

Normalerweise braucht das Partnerschaftskomitee viel Platz für seinen Jahresbericht. Zum zweiten Mal in Folge ist irgendwie schnell erzählt, was stattfinden konnte. Länger die Liste der angedachten Aktionen, die abgesagt wurden, etwa der Hobbykünstlermarkt, die Reise in die Partnergemeinde und zahllose Sitzungen.

So konzentrierte man sich denn auf das, was möglich war. Zunächst traf man sich im Freien zum Boules am entsprechenden Platz im Alten Friedhof. Nach der langen winterlichen Einsamkeit stürzte man sich begierig in Gespräche und genoss das warme Wetter auf den Bänken sitzend. Während die Teams vor zahlreichen Zuschauern die silbernen Kugeln warfen und rollten.

Dazu gehörte auch im Rahmen des Ferienprogramms Töpfern mit Kindern im verwunschenen Garten der Familie Rützel. An zwei Terminen wurden phantasievolle Figuren aus Ton erschaffen und farbig gestaltet. Die Kinder wurden kulinarisch verwöhnt, allein schon mit Crêpes, die Elisabeth Bäumel unermüdlich gebacken hatte.

Zu französischen Chansons, dargebracht von Philippe Huguet, lud man in die EN-Halle ein. Dort waren die Hygieneregeln leicht einzuhalten, aber leider ging das auf Kosten der Stimmung. Allein die Akustik in einer Sporthalle ist nicht zu vergleichen mit der im Konzertsaal, von der Atmosphäre ganz zu schweigen. Viele Leute waren offenbar auch verunsichert und sind deswegen gar nicht erst erschienen. Äußerst bedauerlich, denn die Qualität des Vortrags hätte anderes verdient gehabt.

Um den Kontakt nach Troarn nicht abreißen zu lassen, fuhr im Advent eine Delegation mit allerlei Beiträgen für den Weihnachtsmarkt in die Normandie. Zuvor hatte man emsig gebastelt und gebacken gehabt. Der Empfang war wie immer herzlich, man hatte einander vermisst. Wie wir aktuell so viele liebe Menschen in unserer Nähe vermissen. Deswegen hoffen nun alle, dass man an Christi Himmelfahrt endlich die zweimal verschobene Reise antreten kann, um sich endlich wiederzusehen.

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